Goldschmiede Schleede

Opalausstellung

vom 28. bis 30. Oktober 2007

Liebe Kunden,
ich möchte Ihnen heute Mathias Bendfeldt vorstellen, den Sie zwar noch nicht persönlich kennen, aber eigentlich doch durch den Schmuck, den Sie tragen oder in den letzten Jahren fertigen oder umarbeiten ließen.
Herr Bendfeldt hat nach dem Abitur seine Lehre in der Werkstatt Schleede begonnen und arbeitet bis auf die «Gesellenwanderjahre» seit über zehn Jahren mit mir, in letzter Zeit auch selbstständig.
Diese lange Zusammenarbeit und das gute Miteinander hat uns bewogen, einen Rollentausch vorzunehmen – ich bleibe in der Werkstatt und übergebe Mathias Bendfeldt das Geschäft. Der Stil des von uns gemeinsam gearbeiteten Schmucks, Charakter und Gesicht der Goldschmiede Schleede bleiben und werden mit frischen Ergänzungen weiter geführt.
Das gewohnte Bild im Geschäft prägt nach wie vor Frau von Diepenbroick-Grüter, die uns seit mehr als zwanzig Jahren treu ist und Ihr Vertrauen gewonnen hat.
Trotz meines Rückzuges aus dem Geschäft arbeite ich weiter als Goldschmied und bin gern für Sie da, wenn Sie mit Herrn Bendfeldt einen Termin absprechen.
So wollen wir Ihnen als Goldschmiede Schleede erhalten bleiben und wünschen Sie uns, wie schon die letzten 90 Jahre, als treue Kunden.

Ihr Thomas Schleede

Hamburg im Herbst 2012



Thomas Schleede, 1946 geboren in Hamburg. 1964-1967 Goldschmiedelehre bei Hans Kay, Hamburg. 1969-1970 Geselle bei Thomas und Ilse Dawo, Düsseldorf. 1971 Meisterprüfung. 1974-1976 Studium an der Fachhochschule für Gestaltung, Pforzheim bei den Professoren Baschang, Brodwolf, Sandle, Ullrich. 1978 Übernahme der Werkstatt Gustav Schleede.
Auszeichnungen. 1971 1.Preis der Gesellschaft für Goldschmiedekunst «Filum Aureum» 1979 Preis der Justus Brinckmann Gesellschaft, Hamburg. 1992 Design plus, Frankfurt.
Ausstellungen. 1976 «Schmuck heute», Basel. ab 1976 «Jahresmesse des Norddeutschen Kunsthandwerks»,
Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg. 1981 «Zeitgenössisches deutsches Kunsthandwerk» Frankfurt | Arnheim. «Der Verschluß» Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg. 1983 «Material», Sonderschau der Handwerksmesse München. 1984 «Zeitgenössisches deutsches Kunsthandwerk», Museum für Kunsthandwerk, Frankfurt, Kestner Museum, Hannover. 1985 «Neue Äußerlichkeit» Galerie Mattar, Köln. «Kunsthandwerk aus Hamburg und Norddeutschland», Japan, Peking, Melbourne. «Hamburger Verhältnisse», Galerie Malten, Dortmund. 1986 «Peilung deutscher Schmuckkunst», Galerie Metal, Kopenhagen. 1988 Europäisches Kunsthandwerk, Landesgewerbeamt Stuttgart. «Gold, Art und Design», Hamburg. 1992-1994 «Design-positionen Deutschland», internationale Wanderausstellung. 1993-1994 «Der Nutzen der Dinge», Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Arbeiterkulturpalast, Shanghai.

Sammlungen. Kunstgewerbemuseum Berlin, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum Schloß Gottorf, Schleswig.


Die Werkstatt Schleede geht auf den Vater Gustav Schleede zurück, der diese 1924 in Hamburg begründete und bald zu großer Bekanntheit führte. Gustav Schleede arbeitete vielfach für den Senat und fungierte eine Reihe von Jahren als Obermeister. Der 1946 geborene Sohn Thomas machte 1971 seine Meisterprüfung als Goldschmied und besuchte von 1974-1976 die Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim. 1976 übernahm er die seit dem Tod seines Vaters von der Mutter und seinem Bruder Jens weitergeführte Werkstatt; seitdem bildet er aus.
Als Meister und jahrelanger Vorsitzender der AdK [bis 1996] nimmt Schleede heute in der Hamburger Goldschmiedeszene eine wichtige Rolle als Mittler zwischen der Innung und den «Freien» ein. Wie kaum ein anderer in der Hansestadt verbindet er Tradition und Moderne, Handwerk, Kunst und pädagogische Begabung. Sein Arbeits-feld liegt sowohl auf dem Einzelstück als auch auf der Serie. Aber auch Skulpturen und Korpuswaren gehören zu seinem Werk. Mit seinem Kugelschreiber «Excenter», der mittlerweile von einer Schweizer Firma in Serie produziert wird, errang Schleede 1992 eine Design Plus-Auszeichnung.
Thomas Schleede setzt dezidiert auf die Treue zum Handwerk. Er versteht diese als Verpflichtung gegenüber der Geschichte des Hauses und seinen Kunden, besonders aber im Hinblick auf die Betreuung des goldschmiedischen Nachwuchses. Was er diesem vermittelt, ist Handwerklichkeit als Fundus, aus dem heraus alles entwickelbar ist. Handwerk und Form sind für ihn keineswegs zwei getrennte Sphären, in denen das eine für geistloses Ausführen, das andere für künstlerische Begabung steht. Erst aus dem Handwerk, dem souveränen und präzisen Umgang mit Material und Idee, entsteht die Form.
Der Schmuck Thomas Schleedes ist konstruktiv und rational, weniger als Geste, die sich der Vorbilder der 20er Jahre bedient, sondern aus Überzeugung für das Knappe und Einfache. Sein Schmuck soll von der Trägerin als selbstverständlich zu ihr gehörig empfunden werden. Schleedes Liebe gilt dem handwerklichen Detail, dem neuen Verschluß oder der Konstruktion einer Kette. Erfindungsreichtum und Kreativität in diesem Bereich hält er für eine wesentliche Aufgabe des Goldschmieds. So sagt Schleede, angesprochen auf seine Tätigkeit als Lehrer: «Das Handwerkliche zu dem zu führen, was es einmal werden kann, aus dem Material heraus die Gestaltung zu entwickeln und zu zeigen, was man mit Technik und Proportion machen kann, darin liegt das Geheimnis.»

Text von Dr. Rüdiger Joppien aus dem
Katalog zur Ausstellung:
«Neun Gold- und Silberschmiede der Werkstatt Schleede»
im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg 1997


Gustav Max Schleede, geb. 1899 in Hamburg, 1914 Lehre als Werkzeugmacher, 1916 bis 1918 Soldat im Ersten Weltkrieg, anschließend Studium an der Zeichenakademie in Hanau bei Prof. Ewald, Ausbildung als Gold- und Silberschmied, 1922 Eheschließung mit Frau Erna Riebesehl, 1923 Kunstgewerbeschule Hamburg-Altona bei Prof. Arnold, 1924 bis 1926 Bildhauerstudium bei Prof. Luksch an der Landeskunstschule Lerchenfeld, seit 1924 freischaffend künstlerisch tätig, Ende der 20er Jahre Lehrauftrag an der Kunstgewerbeschule Altona. Soldat im Zweiten Weltkrieg mit Unterbrechungen durch Krankheit. Nach 1948 Aufbau einer Gold- und Silberschmiedewerkstatt in Hamburg-Winterhude. Von 1949 bis 1956 Obermeister der Gold- und Silberschmiedeinnung in Hamburg. Nach 1950 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Kunsthandwerker Hamburg
gestorben 1968

In unserem Laden finden Sie eine große Auswahl von Arbeiten aus eigener Werkstatt sowie Stücke namenhafter Goldschmiede aus ganz Deutschland. Schmuck aus Silber, Gold, Platin, Edelstahl, auch die Kombinationen mehrerer Materialien zeigen wir ihnen gern. Armschmuck, Ohrschmuck, Halsschmuck, Ringe, Trauringe in allen Farben und Formen auch aus den Manufakturen Bauer und Niessing sind neben den Uhren von Georg Plum nur ein Teil unseres Angebots.
Gustav Max Schleede, geb. 1899 in Hamburg, 1914 Lehre als Werkzeugmacher, 1916 bis 1918 Soldat im Ersten Weltkrieg, anschließend Studium an der Zeichenakademie in Hanau bei Prof. Ewald, Ausbildung als Gold- und Silberschmied, 1922 Eheschließung mit Frau Erna Riebesehl, 1923 Kunstgewerbeschule Hamburg-Altona bei Prof. Arnold, 1924 bis 1926 Bildhauerstudium bei Prof. Luksch an der Landeskunstschule Lerchenfeld, seit 1924 freischaffend künstlerisch tätig, Ende der 20er Jahre Lehrauftrag an der Kunstgewerbeschule Altona. Soldat im Zweiten Weltkrieg mit Unterbrechungen durch Krankheit. Nach 1948 Aufbau einer Gold- und Silberschmiedewerkstatt in Hamburg-Winterhude. Von 1949 bis 1956 Obermeister der Gold- und Silberschmiedeinnung in Hamburg. Nach 1950 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Kunsthandwerker Hamburg
gestorben 1968